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„Ein Trauma ist keine Krankheit,

sondern eine Reaktion auf eine nicht abgeschlossene, instinktive Kampf- oder Fluchtreaktion.“

(Peter A. Levine)

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine seelische Wunde, ähnlich einer körperlichen Wunde, die (noch) nicht heilen konnte und als offene Wunde in unserer Seele gespeichert bleibt.

Wird diese alte Wunde berührt, in der Fachsprache „getriggert“, kommt es zur Ausschüttung toxischen Stresses.

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Dies hat verschiede psychische und körperliche Symptome zur Folge, die teils in direkter Verbindung zum "getriggert werden" stehen, teils als Versuche verstanden werden können, das Trauma zu bewältigen oder potenzielle Trigger zu vermeiden.

"Ein Trauma ist kein Ereignis, sondern eine Wunde. Jedes Ereignis kann, wenn es nur genügend massive Stressreize enthält, eine solche Wunde auslösen." (Michaela Huber)

Welche Symptome kann ein Trauma nach sich ziehen?
  • Schuld- und Schamgefühle, das Gefühl „falsch zu sein“

  • Innerliche Leere und Abgespaltenheit

  • Beziehungsprobleme

  • Einsamkeit, Isolation, Verzweiflungszustände

  • Konkrete oder diffuse Ängste

  • Suchtprobleme

  • Depressionen

  • Aggressionen und Wutgefühlen

  • Autoaggressive Impulse, Selbstbeschädigungen, Selbstverletzungen

  • Ablösungs- und Individuationsprobleme; Schwierigkeiten die eigenen Grenzen zu schützen

  • Konzentrationsprobleme

  • Schlafstörungen

  • Persönlichkeitsstörungen

  • Erhöhte Anfälligkeit für verschiedene psychosomatische und körperliche Erkrankungen

Die Symptome, die sich nach einem traumatischen Ereignis entwickeln können, sind vielfältig und teils widersprüchlich.

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Dies hat unter anderem damit zu tun, dass einige Menschen mit emotionaler Übererregung reagieren, andere mit einer traumainduzierten Untererregung bis zur vollständigen Dissoziation, also Abspaltung des Erlebten, was sich in der Selbstwahrnehmung als  „nicht wirklich da sein“ zeigen kann oder als der Eindruck, die Geschehnisse würden nicht einem selbst, sondern eher wie einer anderen Person zustoßen.

 

Bei fast allen traumatisierten Menschen schleicht sich eine Art Außenseitergefühl ein. Man erlebt sich als anders und allein, was entweder als „schicksalshaft“ angesehen und akzeptiert wird oder als Makel, der mit Schamgefühlen einhergeht und durch angestrengte Versuche, sich anzupassen, um wie die anderen zu sein, zu kompensieren versucht wird.

Wie entsteht ein Trauma?

​Bei körperlicher oder emotionaler Bedrohung reagieren wir instinktiv mit Kampf oder Flucht. Sollte keine dieser beiden Optionen möglich sein und wir erleben uns als ohnmächtig und hilflos, dann begibt sich unser Organismus in Schockstarre. Es kommt zur Dissoziation: Gefühle und Körper trennen sich. Wir erleben die Situation und sind doch seelisch nicht mehr anwesend: ein Trauma.

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Der Begriff Trauma verweist nicht auf das äußere Ereignis, auf die innere Reaktion der Person, die das Ereignis erlebt. Dies erklärt einerseits, warum nicht alle Menschen, die von dem gleichen Ereignis betroffen sind, durch dieses traumatisiert werden und andererseits, warum auch Ereignisse, die von außen betrachtet nicht existentiell bedrohlich seien mögen, vom Einzelnen aber so erlebt werden können.

Mit „traumatischen Ereignissen“ sind nicht nur singuläre Ereignisse gemeint, sondern auch traumatisierende Lebensumstände wie destruktive Beziehungen, Vernachlässigung, Beschämung oder Deprivation.

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Entscheidend für die Entstehung eines Traumas ist , ob unser Körper die Energie, Hormone und Neurotransmitter, die er für eine Kampf- oder Fluchtreaktion bereitgestellt hat, erfolgreich umsetzen kann oder nicht. Dissoziieren wir, dann bleiben diese Energien im Körper gespeichert. Wir haben ein dauerhaft erhöhtes Stressniveau und äußere Trigger können den Körper jederzeit wieder in diesen Zustand toxischen Stresses versetzen.

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Wie kann man Traumata heilen?

​Dank der uns heute bekannten traumatherapeutischen Methoden, welche auf das Körpergedächtnis abzielen und durch die man gezielt eine Verbindung zu abgespaltenen inneren Anteilen aufbauen kann, können wir schmerzhafte Erfahrungen auch dann verarbeiten, wenn wir die Erinnerung selbst verdrängt haben oder wenn es gar keine konkrete Erinnerung gibt, zum Beispiel, wenn wir transgenerationale Traumata von unseren Eltern oder Großeltern übernommen haben.

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Als „State of the Art“ erfolgreicher Traumatherapie gelten:

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  • eine als sicher erlebte therapeutische Beziehung,

  • langsames und schrittweises Vorgehen, welches sicherstellt, dass keine Retraumatisierung durch die Ausschüttung toxischen Stresses in der Therapie stattfindet,

  • Einbezug des Körpers

  • hypnotherapeutische Elemente zur Kommunikation mit den Ego-States (u.U. dissoziierte innere Anteile),

  • Einsatz einer Desensibilisierungstechnik wie EMDR.

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